Es wird kalt. Es wird dunkel. Sonnenlicht macht sich rar, wir brauchen das UV-Licht auch nicht mehr mit Sonnenschutzcreme Faktor 50 aussperren. Und (lukrative) Tests auf Vitamin D erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Ein Nutzen von Vit. D-Zufuhr ist ausserhalb der klassischen Knochen-Indikationen jedoch - unabhängig von etwaigen (auch nur von Menschen erstellten) Normal-Werten- nicht belegt (Rachitis z.B. bei Kleinkindern). Wissenschaftlich nachgewiesen sind als Risikogruppen gebrechliche Menschen (Pflegeheim), Menschen mit konsequenter Vermeidung von Sonnenlicht (Vollverschleierung) und solche mit sehr dunkler Hautfarbe. Grundsätzlich reicht eine auch kürzere Sonnenexposition (Einkaufen, Schulweg) aus, um eine ausreichende Bildung von Vit. D in der Haut zu garantieren - neben ausreichender Kalzium-Zufuhr bei älteren Menschen. Das unabhängige ‚Arzneitelegramm‘ rät von einem allgemeinen Screening auf Vit. D ausserhalb der Risikogruppen (s.o.) ab, es sei denn es bestehen eindeutige klinische Symptome (Knochen, Kalzium, Phosphatspiegel). Die Kosten für diese in ‚Mode‘ gekommene überflüssige Untersuchung betrugen für die gesetzlichen Krankenversicherungen schon 2014 mehr als 21 Mio. Euro/Jahr.
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