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Arbeitskreis für Augendiagnose und Phänomenologie Josef Angerer e.V.

Bericht von der 14. Münchner Fachtagung für Augendiagnose nach Josef Angerer - 11. Juli 1998

von Hermann Biechele

Die frisch gekürte Felkepreisträgerin und Vorsitzende des Arbeitskreises, Ursula von Heimendahl hielt den letzten Vortrag dieses Tages:
"Der Pupillensaum - eine immer wieder neue Erlebniswelt, in die wir durch die Erkenntnisse Josef Angerers eintauchen"

Die Struktur, um die es hierbei geht, "wird gebildet aus der Traubenhaut, die ihrerseits wiederum aus der Netzhaut entsteht. Der Pupillenrand wird betrachtet nach Form, Architektur, Struktur, Kolorierung und endlich nach seinen Begleitsymptomen und Trabanten." So die Beschreibung Josef Angerers in seinem Handbuch. Von den über 20 verschiedenen Phänomenen des Pupillenrandes, die er insgesamt beschreibt, können im Rahmen einer solchen Tagung natürlich wieder nur einige ausgewählte behandelt werden.
 
 

1. Der Astheniker-Pupillenrand (= Neurasthenikerring)

"Ein zarter feiner Rand des Uvealblattes erscheint innerhalb der Krause, von runder Form, weicher Konsistenz, korallenroter Farbe, ohne Adnexe. Wir haben den empfindlichen und empfindsamen Menschen vor uns mit reduzierter Lebenskraft und unterwertigem Ernährungszustand, der daher geistig sehr beweglich und aufnahmefähig ist, zartfühlend und weich in seinem Gemüt, aber rasch ermüdet. Gewissenhaftigkeit und religiöse Verankerung der Lebensführung lassen ihn den Materialismus verabscheuen und führen ihn mehr zur Erfassung geistiger Werte."

Das Phänomen ist gut zu sehen, auch vom Anfänger und es tritt manchmal schon sehr früh auf. Josef Angerer hat immer darauf geachtet, ob der Neurasthenikerring zu leuchten beginnt, "weil dann etwas nicht stimmt." Was ihn zum Leuchten bringt ist immer die Überforderung - in der Familie, Schule, im Beruf, durch Reizüberflutung, Zeitdruck und mangelnden oder gestörten Schlaf. Aber auch der Verlust des Partners etwa bei älteren Menschen und die damit verbundene Einsamkeit kann dazu führen. Die zu erwartende Symptomatik: neben der allgemeinen Unruhe finden sich Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Herz-Kreislaufstörungen aber auch der Hörsturz, ein Problem mit zunehmender Brisanz. Therapeutisch bewährt sich hier die Mischinjektion von Ginkgo-Hevert + Eukalisan + Steiroplex ans Mastoid sowie Baunscheidtieren der gesamten Schulter-Nackenregion, um die verspannte Muskulatur zu entlasten. Aber auch Ohrkerzen haben sich bewährt. Wenn ein zu hoher Blutdruck hinzukommt, ist an das blutige Schröpfen zu denken. Innerlich Secale oplx + Acidum phosphoricum oplx + Cefadysbasin 3x30 Tropfen. Sucht sich der Niederschlag den Magen aus - zunehmend beim Asthenikerring, bewährt sich Cefatropin+Infi-Cardamom.

Bild 1:

 Eine Patientin mit nässenden Ohren und Hautproblemen, wobei die Hautproblematik und Allergiefreudigkeit bei Menschen mit dem Neurasthenikerphänomen deutlich zunimmt. Dem immensen Ehrgeiz der Patientin wird begegnet mit Nerventonikum B (Nestmann), dem exsudativen Geschehen auf der Haut mit Ichthraletten, Calcium carbonicum oplx und Pascallerg. Unverzichtbar ist natürlich in solch einem Fall die Ernährungsführung! Alles zusammen hält das Geschehen im Griff - wenn sich die Patientin nicht zu sehr überfordert.
 

2. Der Wirbel-PR

"Wie ein Zahnrad füllt er die Lücke zwischen Linse und Iris aus und ist somit schon der Signatur nach das Zeichen einer insuffizienten Wirbelsäule, die durch Subluxationen alle möglichen Deformierungen aufweist. Feine dünne Zähnelung weist auf Arthrosen und Arthritiden mit Exsiccose und Ödembereitschaft in einzelnen Segmenten; dicke Zähnelungen dagegen auf Dehnungen der Ligamente mit Hängebauch, Aufschwemmung und Plethora, Senkungen und Hernien, Gefäßerweiterungen und daraus resultierenden Kongestionen und venöse Tümpelbildung. Kreuzschmerzen, Varizenbildung an Beinen und Anus sind meist die Begleitsymptome einer im Hintergrund stehenden Wirbelsäulenschwäche", so Josef Angerer.

Dieses Phänomen tritt früh auf, manchmal schon bei Kindern. Zu achten ist hier auf den Beckenschiefstand, Kyphosen, Lordosen und Skoliosen, die einer konsequenten Behandlung und täglicher Übungen bedürfen, weil die Therapie später immer schwieriger wird.


 
 Bild 2: männlich, 36 Jahre


 Die Schulternackenverspannungen werden geschröpft und baunscheidtiert. Dazu Injektionen mit Vertebra-Injektopas und Arthrosekomplex Weber & Weber. Wenn die Motivation nachläßt, genügt der Hinweis, er solle sich die Beschwerden des Vaters vor Augen führen.
 


 Bild 3:


 Dessen Gonarthrose wird mit Akupunktur behandelt, dazu über einen längeren Zeitraum Jukunda-Rotölpackungen, die ihm gut tun. Die dicke Zähnelung des Pupillensaums verweist auf den insuffizienten Bandapparat und das Gefäßbindegewebe, was die Venenstauungen zum Dauerproblem macht. Stauungen im kleinen Becken betreffen schließlich die Prostata und Hämorrhoiden. Therapie: Cefavenin und Silicea, z.B. als Meta-Silicea (Fackler), welches den von Josef Angerer so sehr geschätzten Bambus enthält.

3. Der Apoplektikerring

"Ein einfacher, strukturloser, aber hypertrophischer Pupillenrand umsäumt den Innenrand der Krause. Von der einfachen Reizbarkeit des Hypertonikers bis zu schwersten Kongestionen des Kopfes mit Stauung, Schwindel, Ohrensausen und bis zu apoplektischen Insulten in leichteren Etappen reichen die entsprechenden pathologischen Zustände. Je dunkler der PR, desto näher und schwerer sind die Blutungen."
Zitat Josef Angerer.

Bild 4: männlich, 30 Jahre

 Der Apoplektikerring mit zerebraler Zeichensetzung ist zu beachten und erfordert eine penible Familienanamnese. Blutkonsistenz und Fließverhalten lassen sich zwar in den Skleralgefäßen gut erkennen, dennoch braucht es im Einzelfall die weitergehende klinische Untersuchung. Auch wenn die Cholesterinfrage durch die neuere Homocysteinforschung relativiert wird, sind natürlich die Blutfette zu beachten. Die Harnsäureproblematik wird von der Schulmedizin ohnehin zu wenig berücksichtigt. Daß bei Hypertonie Nieren, Herz, ZNS und Hormonsystem beachtet werden müssen, soll nur der Vollständigkeit halber erwähnt werden.

Kopfschmerzen, Herzschmerzen und eine seelisch hoch angespannte Lage lassen den Apoplektikerring besonders bedrohlich erscheinen. Viscum-Dragees Nestmann, Clematis Komplex Nestmann und Cefascillan zur Dauerbehandlung. Im Krisenfall wirken rasch Reparil i.v. und Traumeel-Spritzen.


 Bild 5: mänlich, 43 Jahre


Familienanamnestisch nierenbelastet erhalten die eigenen Nierenzeichen eine besondere Bedeutung. Beruflich ist er in der ganzen Welt unterwegs - mit den zwangsläufig damit verbundenen Störungen des Lebensrhythmus und des Schlafes. Therapie: Blutdrucktropfen Dr. Stefan, Infi-Ononis-Tropfen und Cefasedativ. Zum besseren Einschlafen Cypripedium D3 und Crataegus oplx, eine Mischung die Josef Angerer immer wieder propagiert hat: "Crataegus vor dem Zubettgehen fördert den Schlaf." Bewährt sind auch Infidyston-Injektionen oder Valeriana comp. (Hevert).

(Durch Anklicken erhalten Sie das Bild in Großformat (146K)

4. Der Herzneurosering

"Erscheint aufgebaut wie eine Ziegelmauer, Stein auf Stein, ist ziegelrot gefärbt und das besonders gern in den nasalen Hälften. Er bedeutet nervöse Herzstörungen auf dem Boden eines allgemein schwachen und spasmophilen Nervensystems", wiederum Josef Angerer.
Der Patient, Mitte 50, kommt in die Praxis nur, wenn das Herz sich bemerkbar macht und der hohe Blutdruck korreliert dann immer mit seiner Fahrgeschwindigkeit. Bei diesem Zeichen darf man sich niemals darauf verlassen, daß es immer bei funktionellen, nervösen Herzbeschwerden bleibt. Die Therapie muß in jedem Fall ansetzen, bevor es zu organischen Veränderungen kommt: Entsäuerung mit Blutsalz Nr. 3 (Kattwiga), dazu Strophaktiv. Den Hinweis auf die nötige Gewichtskontrolle überhört der Patient geflissentlich.

Bild 6: männlich, 56 Jahre

 Das Herz ist belastet, aber der Patient macht kein Aufhebens davon, "weil man nicht jammert". Therapeutisch kommen zum Einsatz Cactus-Kattinjekt und Lympholact zur Entsäuerung, dazu CorVel + Cactus "Spezial" Nestmann, 3x30 Tropfen p.c.

5. Der Erethiker-PR

"Der Pupillarsaum verläuft hier in Wellen und zeigt damit den nervösen Erlebnisablauf im Berg- und Tal-Rhythmus: Der Aufregung folgt die Erschöpfung, der Lethargie die Überspannung. Die geistige und körperliche Leistungskurve schwankt um 180 Grad, daher ist die Vitalität dieser Menschen schwach und adynamisch", nochmals aus J. Angerers "Handbuch".

Das Phänomen ist häufig zu sehen, vor allem gering oder nur partiell ausgebildet, auch schon bei Kindern. Die Höhe des Wellenverlaufs entspricht der jeweiligen Verfassung. Bei entsprechender Vergrößerung ist der Erethikerring auch vom Anfänger gut erkennbar.

Therapeutisch ist auf eine Harmonisierung des Außen- und Innenlebens des Patienten hinzuarbeiten, wobei nicht selten der Behandler die Führung übernehmen muß. Vorprogrammierte Krisenzeiten sind Pubertät, Schwangerschaft, Klimakterium bei Mann und Frau und nicht selten der Beginn des Ruhestandes der für beide Partner schwierig sein kann, wenn die Rollenverteilung plötzlich in Frage gestellt wird. Hier ist voller Einsatz im Gespräch und in der Therapie nötig.

Behandlungsmöglichkeiten gibt es viele, bewährt hat sich die Farbpunktur über Schilddrüse oder Hypophyse mit gelb, grün oder blau, je nach Lage der Dinge.


 Bild 7: männlich, 35 Jahre


 Die innere Spannung versuchte er durch Alkohol abzubauen, was erhöhte Leberwerte zur Folge hatte. Diese "Entspannungsübungen" ließen ihn tagelang unansprechbar sein und führten ihn schließlich in die Praxis. Therapie: Nervoregin und Infidyston, Hypericumpräparate früh und mittags, Habstal Nerv, Schlaftropfen Dr. Stefan und Lobelia oplx kommen in Frage.

Die Wellung im oberen Pupillenbereich einer 74jährigen entstand nach einer heftigen Trigeminusneuralgie bei der eine weitgehende Linderung mit Aranea oplx + Hypericum oplx + Odonton-Echtroplex, (Weber & Weber) erzielt wird.

Bild 8: männlich, 56 Jahre

 Die Schichtarbeit führte zu einer starken Nervenbelastung und schließlich zur Ausbildung dieser Wellenform. Echtronerval oder Nerventonikum B Nestmann und Magnerot lassen die Wellen beruhigen.
 

Ursula von Heimendahl beendete mit ihrem Vortrag die 14. Münchner Fachtagung in Augendiagnose und Phänomenologie und es ist gar nicht hoch genug zu würdigen, was das bedeutet, nach der ganzen Mühe der Vorbereitung und der Anspannung in der Durchführung dieses Tages. Und so waren die herzlichen Dankesworte Franz Kohls an sie sicher keine leeren Floskeln.

Daß die Tagung inhaltlich und atmosphärisch wieder ein voller Erfolg war, lag sicher und vor allem an der guten Teamarbeit von Ursula von Heimendahl und Thomas Beck. Aber auch die vielen unentbehrlichen und - auch das sei einmal gesagt: ehrenamtlichen - Helfer im Hintergrund haben das ihre beigetragen. Insgesamt darf man sicher sagen, daß der "Arbeitskreis für Augendiagnose und Phänomenologie Josef Angerer" damit seine wichtige Stellung als Ausbildungsstätte und Diskussionsforum innerhalb der "Augendiagnose" bestätigt hat.

 Fotos: Ursula von Heimendahl)

 Anschrift des Verfassers:
Hermann Biechele
Kaiserstraße 51 E
80801 München


Diese Informationen und Veranstaltungshinweise
finden Sie auch in der Zeitschrift Naturheilpraxis des Pflaum-Verlages:






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