Licht in das Dunkel
Energiesparlampen und Gesundheit
Olaf Posdzech
Wie es zu diesem Artikel kam
Der Auslöser für diesen Artikel über Energiesparlampen ist persönliche Betroffenheit. Als ich vor einigen Wochen eine Vorlesung an einem schon oft besuchten Ort besuchte, wunderte ich mich, dass ich innerhalb weniger Minuten starke Symptome bekam, die mir sehr zu schaffen machten und die ich in dieser Form und Heftigkeit nicht kannte. Nach circa 5 Minuten Aufenthalt in dem Raum bekam ich heftige Übelkeitsgefühle im Solarplexus, die fast bis zum Brechreiz gingen, Kopfschmerzen, inneres Zittern am ganzen Körper, kalte Hände, ein Gefühl auf der Haut, als würde die Haut ebenfalls zittern und ein Gefühl von Schwäche, als würde alle Kraft aus meinem Körper gezogen.
Auf der Suche nach denkbaren Ursachen bemerkte ich irgendwann, dass die Glühbirnen in diesem Raum durch circa zwanzig Energiesparlampen ersetzt worden waren, welche die Symptome auszulösen schienen. Ich suchte mir einen Sitzplatz unter den wenigen verbliebenen Glühlampen, und die Symptome besserten sich augenblicklich, verschwanden allerdings nicht ganz. Die unangenehme Wirkung der Lampen schien vor allem über die Augen ausgelöst zu werden. Jedenfalls verstärkte auch das Blicken in das künstliche Licht vom „sicheren“ Platz aus das Zittern und die Übelkeit sofort.
Durch dieses unangenehme Erlebnis war ich mit der Frage konfrontiert, ob ich wohl überempfindlich gegen normale Umweltbedingungen geworden sei. Nachdem ich den Mut gefunden hatte, über meine Beschwerden mit anderen Menschen zu sprechen, war ich erstaunt, wie viele Personen sich schon in meinem engsten Bekanntenkreis fanden, die sich ebenfalls krank durch Energiesparlampen fühlen (3 von 10). Eine Heilpraktiker-Kollegin hatte wegen ihrer Beschwerden (Druckgefühl im Kopf) sämtliche Energiesparlampen weggeworfen, die sie erst kurz zuvor für viel Geld in ihrer Wohnung installiert hatte. Ein anderer Bekannter erzählte, dass er schon seit Jahren mit starken körperlichen Beschwerden auf schlechtes Kunstlicht reagiert. Auf der Suche nach einer für ihn passenden Heilpraktikerschule hatte er schon deshalb an einer Tür kehrt gemacht, als er sah, dass dort Leuchtstoffröhren verwendet wurden. Allen Personen gemein ist, dass sie sich bisher nicht trauten, mit irgendjemand über ihre Beeinträchtigungen zu sprechen aus Scham, sie könnten als überempfindlich abgestempelt werden oder sie würden vielleicht nicht ernst genommen.
So begann ich, im Internet über gesundheitliche Schadwirkungen von Energiesparlampen zu forschen. Dabei stieß ich auf so viele kritische und teilweise auch „verdunkelte“ Aspekte im Zusammenhang mit diesen Lichtquellen, dass es mir lohnenswert erschien, diese Informationen in einem Artikel zusammenzufassen.
Was sind Energiesparlampen?
Energiesparlampen sind keine wirklich neue Technologie, sondern schlicht Leuchtstofflampen. Da diese wegen ihres schlechten Lichtes in Verruf gekommen sind, hat sich die Industrie etwas einfallen lassen, um sie dem Verbraucher unter anderem Namen wieder in die Schuhe zu schieben. Wer wachen Blickes durch die Gegend geht, wird feststellen, dass diese Lampen in Läden und in der Industrie hingegen aus gutem Grund nach wie vor kaum verwendet werden.
Damit die folgenden Ausführungen verständlich sind, möchte ich kurz das Arbeitsprinzip einer Leuchtstoffröhre erklären. Wie der Name schon sagt, leuchtet nicht die Röhre selbst, sondern es ist ein zusätzlicher Leuchtstoff nötig. Im Inneren der Lampe wird ein Gas (in der Regel Quecksilbergas) dazu gebracht, im Rhythmus der anliegenden elektrischen Spannung Impulse aus ultraviolettem Licht auszusenden. Dieses Licht ist nicht sichtbar. Damit sichtbares Licht entsteht, mit dem unser Auge etwas anfangen kann, sind an der Innenwand der Lampe Leuchtstoffe (Phosphate) aufgebracht. Sie nehmen das UV-Licht auf und geben ihrerseits sichtbares Licht ab.
Farbspektrum
Ein Leuchtstoff sendet prinzipbedingt nur eine einzelne Farbe aus. Das ist ein grundlegender Unterschied zu Glühbirnen und Halogenlampen. Jene erzeugen nämlich wie die Sonne ein ganzes durchgehendes Spektrum von Farben!
Der Hersteller einer Energiesparlampe sucht Leuchtstoffe nach folgenden Kriterien aus:
- sie müssen wenig kosten
- sie sollen mit wenig Leistung viel Helligkeit erzeugen
- mit wenig Zusatzaufwand soll der Eindruck von „weißem“ Licht erzeugt werden
Aus diesem Grund werden in der Regel nur zwei Farben erzeugt, die zusammen einen Eindruck von annähernd weißem Licht hervorrufen sollen. In Wirklichkeit besteht das Licht aber z.B. aus einem blauen und einem gelben Anteil und sonst nichts. In einem mit diesem Licht beleuchteten Raum werden natürlich Farben falsch wieder gegeben. So würden Rot-Töne unter diesem Licht nur als grau erscheinen. Das ist der Grund, warum Leuchtstofflicht so oft als kalt und düster empfunden wird.
Die fehlenden Spektralanteile haben neben der psychologischen Wirkung (leichenhaftes kaltes Licht) auch physiologische Auswirkungen: [1a], [1b]
- sie haben eine zu schlechte Farbwiedergabe, um gutes Sehen zu ermöglichen
- >sie sind nicht hell genug, um die Melatoninproduktion der Zirbeldrüse und damit die Tagesrhythmik zu steuern
- sie senden kein UV-B für die Vitamin-D Synthese aus. Die UV-Strahlen üblicher Leuchtstoffröhren werden von den Reflektoren absorbiert.
Um die drastische Farbverfälschung etwas abzumildern, bieten verschiedene Hersteller neben den normalen Energiesparlampen inzwischen eine teure Alternative an, die zusätzlich einen dritten Leuchtstoff enthält, der auch einen roten Farbanteil erzeugt. Solche Lampen werden manchmal auch irreführend als „Vollspektrumlampen“ bezeichnet. Auch die Begriffe „Dreibandlampe“ und „Triphosphat-Lampe“ sind üblich.
Zur Illustration habe ich die Spektren einer Glühlampe, einer Energiesparlampe und einer Dreibandlampe einmal gemeinsam in einer Grafik eingezeichnet.
Abb. 1: Spektren von Energiesparlampen nach [5], [6], [7],[17]
Wir sehen im Hintergrund der Abbildung das durchlaufende Vollfarbspektrum einer Glühbirne. Je nach Farbtemperatur der Lampe steigen die Anteile mehr oder weniger im roten Bereich an. (Das Licht der dargestellten Glühbirne hat also eher einen warmen Charakter.) Davor liegend sehen wir das Spektrum einer Energiesparlampe. Es besteht im wesentliche nur aus zwei sehr scharfen Spikes für die beiden enthaltenen Farblinien blau und gelb (430 nm und 540 nm). Dahinter ist das Spektrum einer „Vollfarb-Energiesparlampe“ eingezeichnet. [6] Weil hier genau die selben Leuchtstoffe eingesetzt werden, sind die ersten beiden Spikes identisch mit denen der einfachen Energiesparlampe. Sie sind in dieser Grafik nicht erkennbar, weil sie von der vorderen Darstellung überdeckt werden. Zusätzlich gibt es eine dritte Farblinie im orange Bereich bei ca. 620 nm. Man erkennt, dass von einem Vollfarbspektrum nicht die Rede sein kann.
In den Katalogen der Hersteller sind solche Spektren oft nur sehr schematisch dargestellt, so dass der Eindruck entsteht, die enthaltenen Farbanteile wären „breiter“.
Noch schlechter sieht es bei namenlosen Produkten aus. Die Hersteller müssen sich hier an keine Qualitätskriterien für das Licht halten. Oftmals ist selbst das Mischungsverhältnis der beiden Farbanteile nicht konstant, so dass das Licht ins Blaue oder Gelbe kippt. Greift man zufällig einige Exemplare eines solchen Noname- Produktes heraus, wo wird man feststellen, dass die Lampen oft unterschiedliche Farbtöne haben. Hier wird also nicht einmal eine annähernd weiße Farbmischung erreicht!
Helligkeit
Helligkeit ist eine subjektive Wahrnehmung, die stark von den im Licht enthaltenen Farbanteilen abhängt.
Man braucht keine besonders wachen Sinne, um festzustellen, dass die normalen Energiesparlampen mit zwei Spektrallinien im Licht sehr viel dunkler und unfreundlicher wirken, als die per Wattzahl angegebene äquivalente Glühlampe. Vom subjektiv empfundenen Helligkeitseindruck sollten Energiesparlampen wohl mindestens immer eine Nummer größer gewählt werden, als von der Werbung empfohlen. Für eine 100 W Glühlampe wären entsprechend mindestens 25 – 30 W Energiesparlampe vorzusehen. Damit sieht die oft vorgeführte Beispielrechnung für die Stromeinsparung schon ungünstiger aus.
Flimmern
Der wahrscheinlich kritischste Punkt ist die Belastung des Auges und des Nervensystems durch das Flimmern. Das Gasgemisch im Inneren der Lampe wird im Rhythmus der anliegenden Spannung zum Leuchten gebracht. In Leuchtstoffröhren der alten Bauart geschieht das 50 oder 100 Mal pro Sekunde. Der aufgebrachte Leuchtstoff hat nur eine Nachleuchtzeit von einigen Tausendstel Sekunden. Deshalb werden tatsächlich 50 oder 100 Lichtimpulse pro Sekunde erzeugt. Diese Lichtimpulse kann man bei Leuchtstoffröhren oft als Flimmern deutlich erkennen, vor allem, wenn man seitlich an ihnen vorbei schaut. Das Auge nimmt im seitlichen Bereich Bewegungen und auch Flimmern sehr viel deutlicher wahr.
Natürlich stellen solche Lichtblitze einen ständigen physiologischen Reiz für das Nervensystem dar. Die besonders hohe Empfindlichkeit des Auges auf dieses Flimmern in den Augenwinkeln ist evolutionär durchaus sinnvoll angelegt, da sie uns auf Bewegungen am Rande des Gesichtsfeldes aufmerksam machen soll (Herannahen von Angreifern). Ein Nicht-Wahrnehmen- Wollen dieses ständig präsenten Dauerreizes erfordert ein ständiges aktives Gegensteuern des Nervensystems, also eine Anstrengung. Deshalb erzeugt flimmerndes Licht häufig Kopfschmerzen.
Wie schnell diese Kopfschmerzen auftreten, hängt von der Sensibilisierung des Nervensystems ab. Es gibt Personen, die auch 80 Hz Flimmerfrequenz noch wahrnehmen können. Höhere Frequenzen werden meist nicht mehr bewusst wahrgenommen. In vorgeschalteten Hirnbereichen können sie jedoch durchaus Reizungen auslösen. Es ist auch bekannt, dass bei einigen Menschen durch Lichtblitze Zuckungen bis hin zu epileptischen Anfällen ausgelöst werden können.
Um sich die Massivität dieses Dauerreizes vor Augen zu führen, muss man sich diese 100 Hell- und Dunkelphasen pro Sekunde nur einmal in Zeitlupe vorstellen. Diese Stroboskopbeleuchtung muss durch das Gehirn in ein statisches Bild umgerechnet werden.
Der Übergang zwischen physiologisch hoch wirksamem Flimmern und unwirksam ist fließend und entzieht sich einer allgemeingültigen Messmethode, weil er von Person zu Person sehr unterschiedlich ist. In [7] wird eine englische Studie zitiert, bei denen ein Gruppe von Arbeitern mit normalen 100 Hz-Lampen deutlich langsamer arbeitete und über Kopfschmerzen klagte im Gegensatz zur Kontrollgruppe, die unter nicht flimmernden elektronischen Leuchtstofflampen arbeitete.
Die bisherigen Aussagen zum Flimmern galten für billige Kompaktleuchtstofflampen ohne Zusatzelektronik. In Energiesparlampen mit elektronischem Vorschaltgerät (erkennbar am hohen Preis) werden hingegen ca. 40.000 ultraviolette Lichtimpulse pro Sekunde erzeugt. Weil auch hier die Leuchtstoffe einige Millisekunden nachleuchten, werden in diesem Fall die Lichtblitze zu einem kontinuierlichen Leuchten verschmiert, so dass keine Flimmereffekte mehr auftreten.
Während die bis hier beschriebenen Effekte des Flimmerns ausschließlich über das Auge laufen, gibt es noch einen zweiten Aspekt, der der Wissenschaft erst seit einigen Jahren bekannt ist. Der Physiker Professor Fritz-Albert Popp hat herausgefunden, dass lebende und sterbende Zellen Licht aussenden. Dieses Licht hat einige bemerkenswerte Eigenschaften, die die Hypothese unwahrscheinlich erscheinen lassen, dass es sich dabei lediglich um Abfallprodukte chemischer Zellvorgänge handelt. Unter anderem ist dieses Licht hoch korreliert, das heißt, alle ausgesendeten Photonen schwingen miteinander im Gleichtakt. Diese Eigenschaft kannte man bisher nur von künstlich erzeugtem Laserlicht. Mit speziellen Apparaturen kann dieses ultraschwache Licht nachgewiesen werden. Obwohl diese Beobachtung natürlich zu vielfältigen Spekulationen reizt, muss man sagen, dass man bis heute nicht weiß, welche Aufgabe dieses Licht im Organismus genau hat. Es gibt jedoch aus Pflanzenversuchen Hinweise darauf, dass mit diesem Licht Zellen miteinander kommunizieren. [3]
Wenn sich diese Annahme bewahrheitet wäre klar, dass Licht sogar auf der gesamten Körperoberfläche störend in Kommunikations- und Steuerungsprozesse zwischen den Zellen hineinwirken kann, unabhängig von der optischen Wirkung über das Auge.
Elektrosmog
Elektromagnetische Strahlungen dringen als elektrisches Feld direkt in den Körper ein. Der magnetische Anteil erzeugt in elektrisch leitendem Gewebe zusätzlich Ströme. Die Eindringtiefe hängt von der Frequenz der Strahlung ab. (Je höher die Frequenz, desto flacher). Die enthaltene Energiemenge des Stromes steigt jedoch mit der Frequenz. Hohe Frequenzen besitzen sehr viel mehr Energie als niedrige Frequenzen. Beide Effekte überlagern sich.
Normale Glühlampen und Halogenlampen arbeiten mit 50 Hz, also einer Frequenz mit relativ geringer Energie. Mit 50 oder 100 Hz arbeiten auch die billigen Energiesparlampen, die jedoch wegen des starken Flimmerns keinesfalls eingesetzt werden sollten. Elektronische Energiesparlampen besitzen ein eingebautes Schaltnetzteil, dass den Strom im Rhythmus von 40.000 Mal pro Sekunde zerhackt. Dadurch können sehr kleine Transformatoren verwendet werden, die viel billiger sind. Die nicht zu vermeidende Abstrahlung ist wegen dieser hohen Frequenz jedoch sehr viel energiereicher.
Für einzelne Energiesparlampen wird aus diesem Grund ein Mindestabstand von 50 cm über Kopf gefordert. (Dieser Grenzwert ist natürlich relativ und stellt einfach eine Annahme dar, dass bei den meisten Menschen ab hier keine messbare Induktionswirkung mehr auftreten wird.) Baubiologen empfehlen sogar einen Mindestabstand von 2 m. [2]
Bei ganzen Batterien von Energiesparlampen (z.B. komplette Deckenbeleuchtung) überlagern sich die
Strahlungswirkungen. Für 10 nebeneinander angebrachte elektronische Energiesparlampen müsste man dann schon einen Mindestabstand zum Kopf wählen, der mindestens 3 mal größer ist (1,50 m bis 6 m). In vielen Fällen wird das gar nicht realisierbar sein.
Ein genauer Abstand lässt sich nicht angeben, weil die elektromagnetische Streustrahlung sehr stark von Hersteller und Lampentyp abhängt. Bei Noname-Produkten gibt es häufig überhaupt keine garantierten Grenzwerte! Da sie aus unterschiedlichen Produktionslinien stammen können, sind möglicherweise die Exemplarstreuungen sogar ganz erheblich. Selbst mit Markenprodukten erreichen Energiesparlampen erst in einer Entfernung von 40 bis 70 cm die selben elektromagnetischen Abstrahlungswerte, wie sie ein Computermonitor schon in 30 cm Abstand einhalten muss (TCO 92)! Ein Aufstellung mit Markenlampen, die diese Grenzwerte in 40 – 70 cm Abstand erfüllen, findet sich in [8].
An dieser Stelle möchte ich ein Wort dazu sagen, wie die Grenzwerte für elektromagnetische Strahlungen überhaupt zu Stande gekommen sind. Diese Grenzwerte beziehen sich nämlich ausschließlich auf die thermische Wirkung auf das Gewebe! Das heißt, man berechnet, um wie viel Zehntel-Grad sich das der Strahlung ausgesetzte Fleisch bei dieser Strahlungsmenge erwärmt. Solche Versuche sind in der Fachliteratur nachzulesen. [13]
Ausgehend von Erwärmung legt der Gesetzgeber einen Sicherheitsfaktor fest, z.B. dass eine Erwärmung von 0,1 °C noch zulässig wäre. Da ein zu hoher Sicherheitsfaktor den Aufwand für elektromagnetische Abschirmungen an Geräten in die Höhe treibt, wählt er natürlich einen Kompromiss, der von der Industrie gerade noch hingenommen wird. Wo der Grenzwert liegt, ist also immer eine rein politische Entscheidung! Die Grenzwerte für elektromagnetische Strahlung unterscheiden sich aus diesem Grund in verschiedenen Staaten allein in Europa um mehr als den Faktor 1 : 100. So liegt z.B. der aktuelle deutsche Grenzwert für 50 Hz Magnetfelder bei 100 Mikrotesla, während in Schweden für den Neubau von Schulen und Kindergärten seit 1990 0,3 Mikrotesla empfohlen werden – also ein Wert, der 300 Mal kleiner ist!
Solange wir nicht wissen, warum einige Personen durch Elektrosmog beeinflusst werden, muss jeder Grenzwert willkürlich bleiben.
Die aktuellen in der EU akzeptierten Grenzwerte beziehen sich auf eine einmalige akute Belastung durch elektromagnetische Strahlung. Langzeitauswirkungen wie z.B. durch täglichen Aufenthalt unter solch einer Strahlungsquelle finden keinerlei Berücksichtigung. Im Internet finden sich viele Beispiele, in denen an Einzelstudien gezeigt wird, dass teilweise Langzeiteffekte schon bei Strahlungsmengen belegt wurden, die bei einem 1/100 der heute gültigen Grenzwerte lagen. [13].
Die Wärmewirkung von elektromagnetischer Strahlung ist in Wirklichkeit wahrscheinlich der am wenigsten heikle Punkt. Wir wissen, dass unsere Körperzellen mit elektrischen Aktionspotentialen arbeiten (messbar in µVolt), und dass diese Spannungen durch von außen induzierte Ströme überlagert werden können.
Hier kann man keinen Grenzwert angeben, ab dem es keine Wirkung gibt! Der Grund ist einfach folgender: Die Nervenzelle feuert, wenn die Überlagerung der anliegenden Aktionspotentiale einen bestimmten Schwellwert überschreitet. Liegt die Summe nun z.B. kurz unterhalb diese Schwellwertes, dann genügt ein winziger zusätzlicher Reiz, um das Aktionspotential zum Durchbrechen zu bringen. Theoretisch kann dieser Wert also beliebig klein sein und trotzdem etwas bewirken.
Da wir von außen nie wissen, in welchem Zustand sich Nervenzellen gerade befinden, ist jeder hier festgelegte Grenzwert willkürlich. In diesem Zusammenhang ist einzusehen, warum manche Personen stärker auf elektromagnetische Strahlung reagieren, als andere.
Sparen Energiesparlampen Energie?
Für die Herstellung einer Energiesparlampe wird ca. zehnmal soviel Energie benötigt, wie für eine normale Glühlampe [8]. Die Herstellung einer elektronischen Startereinheit benötigt noch einmal einen zusätzlichen Energieaufwand. Verständlicherweise schweigen sich die Hersteller über detaillierte Angaben dazu aus, obwohl natürlich fairer Weise die Energiebilanz für Betrieb und Herstellung zusammengerechnet werden muss. Nach ihren Angaben entfallen über der gesamten Lebensdauer gerechnet nur ca. 1% des Energieaufwands auf die Herstellung.
Trotzdem sieht die tatsächliche Energiebilanz einer Energiesparlampe längst nicht so rosig aus, wie sie uns in Beispielrechnungen gern vorgeführt wird. Diese Rechnung funktioniert nämlich nur, weil sie stillschweigend von einigen Zusatzannahmen ausgeht, die wir hier einmal kritisch beleuchten müssen. Zahlen Sie für ihre Heizung Geld? Benutzen Sie im Winter diese Heizung? Dann sollten wir uns auch die Energiebilanz noch einmal ganzheitlich ansehen!
Die ganze Energiespar-Rechnung macht nämlich nur einen Sinn, wenn die Lampe den Raum unerwünscht aufheizt, wenn also die durch die Beleuchtung erzeugte Wärme künstlich abgeführt werden muss. In einem Raum mit geregelter Heizung (was heute fast überall der Fall ist) führt hingegen jede Wärmeerzeugung der Lampen automatisch zu einer Energieeinsparung in etwa der selben Größenordnung bei der Heizung. Mit anderen Worten: Die bei der Beleuchtung eingesparte Elektroenergie wird nur auf die Heizanlage umgelegt und erscheint dann dort als zusätzliche Kosten.
(Heizungen geben allerdings durch ihre bodennahe Position die Wärmeenergie gezielter in den Raum ab, während ein Teil der Wärmeenergie der Lampen in Richtung Zimmerdecke verpufft.)
Energiesparlampen benötigen sogar eine geheizte Umgebung, weil sie ihre volles Licht überhaupt nur in einem engen Temperaturbereich abgeben können. Bei Temperaturen um 0 °C strahlen viele Lampen nur noch 50 % der Lichtmenge ab. [7]
In einer ganzheitlichen Bilanz würde es durch Verwendung von Energiesparlampen lediglich an warmen Sommertagen noch zu einer Energieeinsparung kommen. Bezeichnenderweise wird der Begriff Energiesparlampe auch nur im deutschen Sprachraum verwendet. In anderen Ländern spricht man dagegen von „Kompakt-Leuchtstofflampen“ (compact fluorescent).
Energiesparlampen und Radioaktivität
Energiesparlampen ohne elektronisches Vorschaltgerät (erkennbar am geringen Preis) werden mit einem eingebaute Starter betrieben. Diese Starter, die man auch von normalen Leuchtstofflampen kennt, enthalten radioaktives Material (Tritium und Krypton-85) [10]. Die Menge ist nach Angaben des Umweltinstituts München so gering, dass sie bei einem Hundertstel der natürlichen Radioaktivität liegt [7], [9]. Mir ist allerdings nicht bekannt, für welchen genauen Abstand dieses Aussage zutrifft, denn die Strahlungsmenge nimmt mit dem Quadrat der Entfernung ab. Mit anderen Worten: bei einem 1/10 des Messabstands wäre bereits die Stärke der natürlichen Hintergrundstrahlung erreicht.
Man sollte auf keinen Fall die Glasröhrchen in den Startern zerbrechen, weil der enthaltene radiaktive Staub eingeatmet oder verschluckt werden könnte und dann als Dauerstrahlungsquelle im Körper verbleibt.
Wegen des im Leuchtgas enthaltenen Quecksilbers und der gegebenenfalls enthaltenen radioaktiven Partikel gelten Energiesparlampen generell als Sondermüll.
Alternativen
Wenn so viele Gründe gegen den Einsatz von Energiesparlampen sprechen, ergibt sich natürlich die Frage, ob es denn überhaupt eine Alternative gibt, mit der angenehmes Licht auf energiesparende Weise erzeugt werden kann.
Im Internet gibt es unter Aquarianern und Pflanzenzüchtern eine rege Diskussion über Beleuchtungsfragen. Gelegentlich wird dort aufgrund des Spektralvergleichs und Stromverbrauchs die Empfehlung ausgesprochen, auf HQI-Lampen umzusteigen. (HQI, HCI oder Metallhalogendampflampen sind eine Weiterentwicklung von Quecksilberdampflampen, die man aus der Straßenbeleuchtung kennt.) Dieser Empfehlung kann ich mich in dieser Form nicht anschließen! In den mir vorliegenden Spektren sieht man, dass viele HQI-Lampen ebenfalls nur 3 oder 4 einzelne Farblinien erzeugen. [20], [21] Zum zweiten wichtigen Punkt – dem Flimmern – wollte keiner der von mir angeschriebenen großen europäischen Hersteller eine Aussage machen. Deshalb gehe ich davon aus, dass diese Lampen flimmern. (OSRAM schreibt im Katalog „Das Licht der HQI- oder HCI-Lampen ist praktisch flimmerfrei“ – was auch immer das heißen mag. [20])
Die Lichtausbeute ist tatsächlich dramatisch besser als die aller anderen Lampentypen – ein Umstand, der für Aquarianer und Pflanzenzüchter interessant ist, denn dadurch erwärmen sich die beleuchteten Objekte weniger. Für Heimzwecke sind die meisten HQI-Lampen viel zu lichtstark. Von OSRAM gibt es inzwischen eine 35-W HCI-Lampe, deren Lichtausbeute in etwa drei 75-W Glühbirnen entspricht. (Ein spezielles Vorschaltgerät ist nötig.) Diese Lampe gibt auch ein breites Farbspektrum aus. Die Angaben im Katalog reichen nicht aus, um diesen Lampentyp schon jetzt guten Gewissens empfehlen zu können.
Wer mit wachen Augen durch die Welt geht, kann leicht selbst feststellen, ob er sich mit diesen neuen Lampenarten wohl fühlt. Sie werden bereits seit einigen Jahren verstärkt in der Modebranche und in Geschäften eingesetzt, und sie fallen durch ihr strahlend weißes und sehr helles Licht deutlich ins Auge.
Naturheilkundliche Behandlung und Selbsthilfe
Da ich die Ursache – die krankmachende Beleuchtung – nicht beseitigen konnte, suchte ich nach einem homöopathischen Mittel, das mir hilft, mit diesen widrigen Umständen besser klar zu kommen. Die durchdringende Schwäche und die eiskalten Extremitäten wiesen auf Silicea hin, welches unter anderem auch als Mittel für Beschwerden durch Computerarbeit bekannt ist. Nachdem ich zuvor bereits andere Mittel vergeblich probiert hatte, brachte mir Silicea Besserung. Ein Gefühl von größerer Stabilität und gefestigter innerer Struktur stellte sich ein. Ich konnte mich an den darauffolgenden Tagen nun für jeweils mehrere Stunden unter der Beleuchtung aufhalten, ohne dass es mir so schlecht gegangen wäre wie in den Wochen zuvor. Ein Restempfinden von zittriger Schwäche in den Gelenken blieb jedoch, das sich immer noch nach einigen Minuten einstellte. Insgesamt konnte ich durch das homöopathische Mittel die Flimmerbeleuchtung besser tolerieren.
Da die Wiederherstellung einer ergonomischen Beleuchtung für mich als Einzelperson schwer durchsetzbar ist, griff ich zur Selbsthilfe. Ein mitgebrachter kleiner Halogenstrahler (150 W) – als Zusatzbeleuchtung gegen die Decke gerichtet – bringt im Körperempfinden eine deutliche Entkrampfung.
Zusammenfassung
Energiesparlampen weisen eine Reihe von physikalisch messbaren Unterschieden zu natürlichem Licht auf, die in ihren gesundheitlichen Auswirkungen nicht geklärt sind, beziehungsweise bekanntermaßen ungünstige physiologische Auswirkungen haben [2].
Interessanter Weise werden zu einigen der dafür relevanten Parameter in den Datenblättern der Hersteller keine oder nur sehr dürftige Angaben gemacht (Spektrum, Flimmerfrequenz, Stärke und Spektrum der elektromagnetischen Abstrahlung). [4]
Vom Einsatz der billigen Energiesparlampen (Stückpreis ca. 10,- DM) im menschlich genutzten Umfeld muss grundsätzlich abgeraten werden (physiologisch wirksame Flimmerfrequenz, radioaktive Starter, zufällig schwankende Farbgebung).
Auch Energiesparlampen mit elektronischen Vorschaltgeräten (ca. 50 DM) werden wegen dem völlig unzulänglichen Farbspektrum meist subjektiv vom Licht her als sehr unangenehm empfunden. Über die Wirkungen ihrer verhältnismäßig starken elektromagnetischen Abstrahlung auf das Wohlbefinden liegen keine gesicherten Erkenntnisse vor, es werden jedoch zur Sicherheit teilweise beträchtliche Mindestabstände gefordert.
Auch Dreifarb-Energiesparlampen (irritierend als „Vollfarblampen“ bezeichnet) weisen die selben ungeklärten Probleme auf. Sie enthalten jedoch einen Rotanteil im Licht, der die Farbgebung angenehmer macht.
Die häufigsten Symptome durch Energiesparlampen sind:
- Konzentrationsmangel, Gedanken lassen sich nicht fokussieren
- Gefühl, als ob der Körper sich auflöse oder als ob alle Kraft aus dem Körper wiche, Schwäche
- Kopfschmerzen, Druckgefühl auf dem Kopf
- Zittern, inneres Zittern, zittrige Körperwahrnehmung, Zittern in den Gelenken
- kalte Haut, kalte Hände, kalte Füße
- Übelkeit
Verhaltensmaßregeln:
- Schaffen Sie sich Arbeitsplätze und Wohnbereiche mit so viel wie möglicher natürlicher Beleuchtung (z.B. Arbeitsplatz am Fenster)!
- Lassen Sie sich von keiner Lichtquelle mit Vernunftgründen überzeugen, bei der Sie sich nicht wohl fühlen! Vertrauen Sie ihrer Wahrnehmung!
- In geheizten Räumen können Sie guten Gewissens Glühlampen einsetzen, denn Sie sparen mit Energiesparlampen hier überhaupt keine Energie.
- Mit einem einzigen Halogenstrahler (300 W ... 500 W) können Sie ihr gesamtes Zimmer in helles, flimmerfreies freundliches Licht tauchen.
- Ab einer Leistung von 200 W ist für Sie möglicher Weise eine HCI-Lampe mit 35 W eine sinnvolle Alternative.
- Beseitigen Sie die Ursache!
- Wenn Sie die Ursache nicht beseitigen können (z.B. an ihrem Arbeitsplatz), so stellen Sie zusätzlich eine Arbeitsplatzleuchte auf (Glühlampe oder Halogenstrahler), die das Flimmerlicht überstrahlt. Meistens wird das ihre Symptome mindern.
- Suchen Sie naturheilkundliche Unterstützung, z.B. durch einen Homöopathen. In vielen Fällen kann ihr Organismus durch das richtige homöopathische Mittel in seiner inneren Stabilität unterstützt werden, so dass Sie schlechte Beleuchtung sehr viel besser tolerieren können.
Eine vollständige Version dieses Artikels mit Quellenangaben findet sich im Internet unter
http://www.people.blinx.de/behemoth/elampen.htm
Olaf Posdzech, Heilpraktiker und Diplom-Ingenieur, Berlin
entnommen den berliner heilpraktiker nachrichten