Nahrung und Urbild vom Leben: LAC LUPI – WOLFSMILCH

...oder der mit dem Wolf lacht
Geschichten von Goten, Bösen Männern und denen, die dem Vater der Wölfe folgen (ADOLF...)

von Hp Andreas Krüger

Frage: Bei Adolf, bin ich sofort bei Haider, wie bist Du unter die Wölfe gekommen, Andreas?

Krüger:

Haider ist für mich ein typischer Wolf im Schafspelz, kommt ja auch aus einer sehr wölfischen Gegend. Bestes österreichisches Bergland. Ich denke, dass die Wolfsmilch viel mit dem Thema Neonazis zu tun hat: mehr noch als bei Lac caninum (Rottweilermilch), wo wir das Thema schon gut kennen gelernt haben. Also die Wolfsmilch ist noch mehr Heilmittel für vaterlose Gesellen, Heilmittel für vaterlose Gesellschaft, eine Gesellschaft von jungen Menschen, die ihre Väter dann in neuen falschen Führern sucht, Verlangen nach Ordnung, nach Disziplin. In Lac lupi hat sich dieser Prozess noch einmal eskaliert. Wir haben an der „Samuel- Hahnemann- Schule" eine große Wolfsmilch- Prüfung durchgeführt. Und es hat sich herausgestellt, durch Träume, durch Verhalten, durch all unsere Prüfungssymptome, dass das Thema von Wolfsmilch der „Böses Mann" ist. Unter zwei Gesichtspunkten: entweder die bösen Männer, die real böse sind, also Träume von SS, nationalsozialistische Täter, Träume von Blutrausch, Träume von Mord, von Vergewaltigung, also wirklich so das Böseste des Böses wird in Lac lupi- Prüfungen angesprochen . Andererseits aber scheint Lac lupi ein großes Mittel zu sein für Menschen, primär Männer, die mit diesem Bösen überhaupt nichts zu tun haben wollen, die also alles versuchen, um bloß nicht böse zu sein. Die das Wölfische in sich völlig unterdrücken. Es gibt ein wunderschönes Buch für Frauen: „Die Wolfsfrau", wo dieses Bild der „bösen Frau" entwickelt wird, der im positiven Sinne „bösen Frau", der Rebellin, der Kriegerin, der Schamanin.

Dieses Mittel scheint eine Heilquelle für all diejenigen und auch all dasjenige in uns zu sein, dass mit diesem Wölfischen, dem Brutalen, zu tun hat, ein Heilmittel nicht nur für den Einzelnen, sondern fürs Kollektive, denn da eskaliert es ja zum bösen Faschismus, zum bösen Nationalismus, Rassismus, !"Haiderismus". Damit sie eben nicht gewaltsam sich , wie Reich so schön sagte, einen Raum verschaffen. Also das Böse annehmen, es „kultivieren", dem Bösen einen Raum geben, es „schulen" in uns, damit sich nicht das Böse seinen Raum nimmt .

Frage:

Dieses Böse in der Wolfsmilch angucken: das willst Du und Deine Mitstreiter auf dem nächsten Homöopathischen Sonntag, am 16. April, den 70.! auch noch....!

Wie soll das ganze aussehen?

Krüger:

Wir werden auf diesem 70. Homöopathischen Sonntag auch mit Lac lupi umgehen, wie wir mit jedem Mittel auf dem Homöopathischen Sonntag umgehen, nämlich dass wir erst mal von seiner Wesenhaftigkeit sprechen: z.B. Was bedeutet das Wölfische in unserer Geschichte? Was ist der Wolf? Was hat man aus dem Wolf gemacht? Wo begegnet uns der Wolf überall? Ein Beispiel: woher kommt der Name Adolf?... Wir erfahren von Ata- ulf, erster westgotischer König, das heißt: Vater der Wölfe.

Wir werden uns also erst mal den Archetypus anschauen. Dann werden wir – wie immer an Homöopathischen Sonntagen- diesen Archetypus des Wölfischen in uns entdecken mittels der homöopathischen Seelenreise. Dann werden wir das bekannte Bild der Arznei vorstellen und das, was durch unsere Prüfung von Lac lupi noch zu Tage getreten ist. Wir werden einen Vortrag hören über die Goten und das Gotische. Wir werden Gedichte aus dieser Zeit hören. Wir werden eine Differentialdiagnose von Lac lupi machen. Und wir werden natürlich, wie immer am Homöopathischen Sonntag, ein Wolfsmärchen erzählt bekommen, wo wir vielleicht noch einmal auf mythische Weise erfahren, wie unsere Vorfahren mit diesem Wölfischen umgegangen sind, und wie wir mit diesem Thema heute umgehen, wie wir damit umgehen können.

Ein ganz wichtiges Thema von Lac lupi, was für mich auch ein ganz wichtiges Thema von Faschismus und Krieg überhaupt ist, ist die verbotene homerotische Seite im Mann. Einerseits ist der Faschismus vordergründig völlig heterosexuell, fast zwanghaft hetero. Aber unter der Decke, siehe SA- Römputsch, brodelt natürlich Homoerotik. Aber um so verklemmter, um so krankhaft wölfischer jemand ist, um so mehr wird dieser homoerotische Anteil abgelehnt und um so destruktiver ist die Energie, die dann aus ihm heraus kommt. Hätte Hitler seine Homoerotik gelebt, wäre uns wahrscheinlich der zweite Weltkrieg erspart geblieben,... sicherlich eine provokante These.

Frage:

Wie seid Ihr eigentlich auf Lac lupi gekommen?

Krüger:

Es gibt einige Prüfungen englischer Herkunft. Was wir uns hier erarbeitet haben mit dieser Lac lupi- Prüfung, hat seinen Ursprung in unserer sehr reichen Prüfungssammlung zu Lac caninum, der Rottweilermilch. Nun hat diese Prüfung mit der Wolfsmilch uns um viele wichtige neue Erfahrungen, wiederum mit einer Milch vom Tier, reicher gemacht.

Wir haben, so glaube ich, mit unserer Prüfung eine der ersten wirklich großen Prüfungen durchgeführt.

Ich habe eine Bitte: ich würde Dir gern eine Forschung zu Lac lupi „auf die Nase drücken". Achilles! Achilles trägt Frauenkleidung, damit er nicht in den Krieg muss, Sohn einer Göttin, erbarmungsloser Kämpfer, furchtbar brutal, schrecklich, seinen Freund Patruklos liebend, die klassische homophile Kriegergeschichte. Es ist ganz typisch für Griechenland: dass man unwahrscheinlich gern Armeeeinheiten aufstellte, in denen homoerotische Liebespaare dienten, weil man wusste: niemand wird man so leidenschaftlich verteidigen wie seinen Geliebten. Die Welt erobert wurde eigentlich immer von Männerbünden. SS zu tiefst homoerotisch.

Frage: ich sah neulich wieder eine Sendung über die Eroberungszüge des Deutschen Ordens entlang des Baltikums...

Krüger:

...die ganze Alexandergeschichte... Eine Gruppe von schwulen Helden eroberte die Welt...

...ein Prüfer hatte unter Lac lupi geträumt: er habe eine sexuelle Beziehung zu einem Priester, der ermordet wird. Er hatte seinen ersten sodomischen Traum, dass ein riesiger Wolf ihn kopuliert, und während er ihn kopuliert das auch noch als sehr lustvoll empfindet, (und im Traum sagt er sich noch: erfährt ja keiner, ist ja nur ein Traum) frisst ihn dieser Wolf auf. Bei der Tigerprüfung hatte ein anderer Prüfer seinerzeit noch seine Geliebte aufgefressen. Beim Wolf: sodomisch, schwul, und auch noch gefressen werden, was nach Meinung der Schamanen tiefste schamanistische Einweihung ist, wenn dich dein Krafttier frisst.

Man könnte natürlich auch sagen, Haider ist nur in die Regierung gekommen, weil wir eine Lac lupi- Prüfung gemacht haben.... Aber im Ernst: ich denke, dass Faschismus mit allen rechtstaatlichen Mitteln niedergehalten werden muss, einerseits. Andererseits ist es natürlich wichtig, nicht nur so ein Phänomen nieder zu halten, sondern es zu verstehen und wenn möglich, es zu heilen. Und wenn wir es schaffen, den Männern wieder ihr Recht zu geben, wie im besten alten Griechenland oder in den Matriarchaten, zu lieben, wen sie wollen, und damit sich auch selbst zu nehmen, um dadurch sich nicht immer mit ihren Schwertern durchbohren (lateinisch ficere!) zu müssen. Wenn man das schafft, dann müssen wir nicht immer ganze Weltreiche erobern.

(Im Gespräch mit Hp Andreas Krüger war Marion Rausch)