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Gua-Sha Fa als unterstützende Methode von Qi-Übertragungen

Die Arbeit mit Qi als Basis und Unterstützung manueller Methoden
Jede Behandlungsmethode kann durch Qigong unterstützt werden.
Dies gilt für die Praxis von Therapeuten in Hinblick auf ihre eigene Person, welche im Qigong eine wirksame Methode haben, sich selbst bei guter Gesundheit zu erhalten und im Rahmen von Behandlungen aufgenommene verbrauchte Energie durch spezielle Übungen wieder auszuleiten, ebenso wie für deren Praxis im Hinblick auf durchzuführende Behandlungen.
Wurde durch geeignete Methoden des Qigong ausreichend Qi im Körper des Therapeuten aufgenommen, in biologische Energie transformiert und als solche gespeichert, so kann dieses Qi in der Folge auf für den Therapeuten gefahrlose Weise an Patienten abgegeben werden.
Auf diese Weise wird die Wirkung von manuellen Methoden deutlich verbessert - seien es nun Methoden der TCM oder im Westen entwickelte Methoden.
Die Arbeit mit Qi im Rahmen der TCM
Die Wirksamkeit von Qi-Übertragungen ist jedoch i.d.R. besser, wenn diese zu den Akupunkturpunkten hin erfolgen; d.h., sie eignen sich besonders als Unterstützung für die manuellen Methoden der Chinesischen Medizin.
Doch gibt es hier auch Unterschiede: während bei direkt mit den Händen ausgeführten Formen der Massage wie dem Tuina sowohl verhältnismäßig viel verbrauchte Energie des Klienten aufgenommen wird und auch der Energieverlust auf Seiten des Therapeuten - etwa gegenüber der Akupunktur - um Einiges erhöht ist, sind es v.a. die Akupunktur, aber auch das Gua Sha Fa, welche in beiderlei Hinsicht das Qi des Therapeuten weniger beanspruchen.
Dies erklärt sich daraus, dass bei der Akupunktur und beim Gua Sha Fa die Laogong-Punkte des Therapeuten gegenüber dem Klienten weniger stark geöffnet sind, als während einer Massage-Behandlung: gibt es auch verschiedene Methoden, Qi-Übertragungen durchzuführen, so wirken sie über die Laogong-Punkte doch mit am unmittelbarsten und zunächst am stärksten.
Derartiges Wissen verdankt die Chinesische Medizin den Erfahrungen des Qigong, welches ihr historisch Erkenntnis- so gut wie Behandlungsmethode war.
Gua Sha Fa: von der Volksmedizin zur Methode der TCM
Das Gua Sha Fa selber ist nicht immer ein fester Bestandteil der klassischen Chinesischen Medizin gewesen: vielmehr wurde es als Methode der chinesischen Volksheilkunde v.a. auf dem Lande tradiert und dort oftmals ohne genaue (oder auch nur andeutungsweise) Kenntnis der Systematik der Chinesischen Medizin angewendet: mit einfachen Schabegeräten, wie sie gerade eben zur Hand waren, wurden eher intuitiv die jeweils von Krankheiten betroffenen Bereiche behandelt:
bei Erkältungskrankheiten der gesamte Hals-, Nasen-, Ohrenbereich, bei Schulterbeschwerden der Schulterbereich usw.
In jüngerer Zeit war es der in chinesischer und westlicher Medizin ausgebildete Arzt Lü Jiru, welcher die Methode des Gua Sha Fa nach den Kriterien der Chinesischen Medizin systematisierte, worauf sie auch teilweise Eingang in den Behandlungskanon von TCM - Kliniken fand.
Durch diese Verknüpfung mit dem theoretischen Gebäude der TCM konnte das Potential dieser Methode nachhaltig erschlossen werden.
So können z.B. die diagnostischen Möglichkeiten des Gua Sha Fa erst mithilfe des Wissens der Chinesischen Medizin voll ausgeschöpft werden:
Gua Sha Fa beginnt grundsätzlich in der Nackenpartie des Klienten, um - soll eine Diagnose erstellt werden - im Anschluß sich den gesamten Rücken, also entlang des Dumai und des Blasenmeridians, nach unten zu arbeiten.
Auf dem Blasenmeridian liegen die Einflusspunkte sämtlicher anderer Funktionskreise. Der Ort des Auftretens der für das Gua Sha Fa charakteristischen petechien-artigen Hautveränderungen ist diagnostisch signifikant.
Gleichzeitig findet - eben durch die Provokation dieser Hautveränderungen durch das Gua Sha Fa - ein Ausleiten ( „Xiao Fa" ) der energetischen Störung in dem betroffenen Funktionskreis statt, d.h., das Ergebnis der Diagnose wird im Moment ihrer Erstellung bereits schon verändert.
Dieses reflektierte Bewußtsein über die relative Aussagekraft einer Diagnose ist charakteristisch für die Chinesische Medizin überhaupt.
Die Diagnosen der westlichen Medizin hingegen werden - trotz mittlerweile in vielen Bereichen veränderter wissenschaftlicher Paradigmen - in der Regel noch immer als absolute, sogenannte „objektive" Fest-Stellungen des status quo verstanden.
Im Fortgang der Behandlung werden als nächstes Dumai und Renmai, der zentrale Yang- und der zentrale Yin-Kanal miteinander verbunden, um so die harmonisierende Wirkung der Behandlung ( „He Fa" ) zu inaugurieren.
In der Folge kann entweder - entsprechend den Diagnosefähigkeiten des Therapeuten - auf der Basis der auf dem Blasenmeridian festgestellten energetischen Störungen an anderen Körperpartien und Meridianen weitergearbeitet werden oder der Fortgang der Behandlung orientiert sich an eher symptomorientiert vorgegebenen Lösungsvorschlägen, die allerdings die wichtigsten Distanzpunkte mitbeinhalten.
Personen, denen die Lehren der Chinesischen Medizin nur wenig vertraut sind, erzielen auch mit diesen speziellen Massageanleitungen für bestimmte, westlich definierte Krankheitsbilder gute Ergebnisse.
Die Methode des Gua Sha Fa hätte sich wohl historisch nicht so lange in der chinesischen Volksmedizin gehalten, wenn sie durchgängig explizite Kenntnis sämtlicher Faktoren der TCM verlangen würde.
Und eine Laien-Methode mit dem Ziel der Selbsthilfe kann das Gua Sha Fa bei einfachen funktionellen Störungen: beginnenden Erkältungskrankheiten, Schulterbeschwerden usw. auch heute, auch im Westen sein.
In fachlicher Anwendung übertrifft diese einfache Methode in mancher Hinsicht selbst die Akupunktur - z.B. ist das Gua Sha Fa bei Schulter-Arm-Syndromen i.d.R. schneller wirksam als Akupunktur -, sie kann jene ersetzen oder zumindest ergänzen.
Die Geschwindigkeit der durchgeführten Massage entscheidet darüber, ob eher ausleitende ( „Xiao Fa" ) oder tonisierende ( „Bu Fa" ) Wirkung erzielt wird.
In der Regel wird im Gua Sha Fa zunächst ausgeleitet, in der Folge tonisiert.
Qi-Übertragung als Verstärkung der Behandlungseffizienz
Diese Tonisierung geschieht 1.) durch das langsame Abwischen des verwendeten Öls mit einem saugfähigen Papier und 2.) - und hier spätestens kommt das Qigong zum Einsatz: durch eine nachfolgende Energie-Übertragung durch den Behandler.
Allerdings sollte nicht übersehen werden, dass auch die Kraft, ausleitende Prozesse während der manuellen Behandlung selber in Gang zu setzen von der Stärke des Qi des Therapeuten abhängt.
Der Kraft des entwickelten Qi des Therapeuten kommt auch bei ausschließlich manuell verfahrenden Behandlungsformen eine ausschlaggebende Bedeutung zu.
Die in der Folge an - beispielsweise - eine Gua Sha Fa Behandlung sich anschließende Qi-Übertragung, kann sehr viel wirksamer sein, als eine Qi-Übertragung ohne gleichzeitige oder vorhergehende manuelle Therapie.
Es verhält sich hier alles sehr mechanisch: wenn viel und nachhaltig ausgeleitet wurde, kann auch viel und nachhaltig aufgenommen werden. (Die neuen Möbel kommen ja auch erst dann richtig zur Geltung, wenn die alten auf dem Sperrmüll gelandet sind.)
Qi als der verbindende Faktor von Behandler und Klient
Manchmal hört man im Westen die Ansicht, der chinesischen Mentalität seien unsere westlichen Methoden der Introspektion und Selbsterkenntnis fremd, auf psychische Vorgänge werde dort wenig Wert gelegt, Behandlungen fänden meistens nur auf einer vorsprachlichen Ebene statt.
Wenn man jedoch erfahren hat, wie durch die Wirkung des Qi auch bestimmte seelische Sackgassen sich einfach in Nichts auflösen können, versteht man, dass es eine außersprachliche Ebene ist, auf der hier agiert wird: auf der Ebene des - wahrnehmbaren, auch in seinen Wirkungen wahrnehmbaren - Qi.
Dieses ist mit emotionalen und geistigen Ge- (oder auch Ver- ) stimmtheiten ebenso eng verbunden wie mit körperlichem Geschehen.
Das Qi bildet in der Qi-Übertragung eine Art Kontinuum zwischen Behandler und Klient, dessen Dichte sowohl von der Aufnahmebereitschaft und –fähigkeit des Klienten als auch vom Qi des Behandlers abhängt.
Es ist der vom Behandler initiierte energetische Prozess, welcher auf der Seite des Klienten positive Veränderungen auslösen kann.
Durch Energie-Übertragungen aufgenommenes Qi kann umso besser „verdaut" (d.h., in eigene biologische Energie transformiert) werden, je regelmäßiger auch die behandelte Person Qigong praktiziert.
Qigong als Bindeglied zwischen Chinesischer Medizin und Philosophie
Historisch war es in China das Qigong, welches - in seinen präventiven und kurativen Aspekten und über diese hinaus - die Methoden der Selbstkultivierung zur Verfügung stellte:
in der Erfahrung des durch dessen Übungen sich stetig entwickelnden Energiepotentials ermöglicht es eine Form der Selbst- und Welterkenntnis, die das bisherige Alltagsbewusstsein nach und nach verändert und überschreitet.
Es ist die im Qigong erreichte stetige Kräftigung des Qi, welche negative Muster quasi „von alleine" (ohne dass man etwas anderes täte als Qigong zu praktizieren und im Übrigen so weiterzuleben wie bisher) nach und nach verschwinden läßt.
Diese „von alleine" eintretenden Veränderungen werden im Kontext des Qigong als die nachhaltigsten, weil natürlich vonstatten gehenden, verstanden.
In diesem Begriff des „Natürlichen" als des „So-Seienden", das seine Veränderungen zum Positiven aus der eigenen nicht-intendierten Bewegung heraus generiert, findet sich eine der wesentlichen Berührungen der Chinesischen Medizin mit der Chinesischen Philosophie:
Was man sucht, wird man nicht finden. Was man nicht sucht, kann eintreffen.
Vom Wollen und vom Nicht-Wollen
Intentionslosigkeit ist die Voraussetzung der Arbeit mit Qi, welche gelingen mag in der von Fall zu Fall individuell zu entscheidenden Verbindung verschiedener Methoden:
Es gibt Personen, welche die Akupunktur nicht vertragen und bei denen sie schockartige Zustände auslösen kann. Ähnliche Reaktionen kann auch das Gua Sha Fa hervorrufen.
Normalerweise wird empfohlen, in diesen Fällen über die Punkte Renzhong und Neiguan gegenzusteuern.
Ist der Behandler nun aber mit dem Qigong vertraut, so kann die Massage dieser und weiterer Punkte mit gleichzeitiger Qi-Übertragung derartige Reaktionen nicht nur auffangen, sondern erlaubt auch unmittelbar die Weiterführung der Behandlung mit anderen Mitteln.
Nie wird jedoch ein ernstzunehmender Qigong-Meister von sich behaupten, bei seinen Behandlungen wäre der Erfolg garantiert: dieser hängt von vielen Faktoren ab, die auch ein Qigong-Meister nicht 100%ig kennen und kontrollieren kann.
Im Falle, dass er sich seiner Fähigkeiten rühmt (also die Intention des Heilens ebenso wirksam wird wie die persönlichen Geltungswillens) - in diesem Fall ist es sogar wahrscheinlich, dass ihn seine Fähigkeiten bald im Stich lassen werden.
Die Fähigkeit, mit Qi umgehen zu können, ist die eine Seite der Medaille, die Fähigkeit, diese Fähigkeit vergessen zu können, die andere.
Solches ist gemeint, wenn es heißt, es gelte den Yuan-Shen (Ursprungsgeist) zu kultivieren.
Und hier, auf dieser Ebene, nähern sich die durchdachten und schlüssigen Methoden der Chinesischen Medizin wieder ihren Ursprüngen: der intuitiven Volksmedizin.

Edith Guba
Die Autorin ist stellvertretende Leiterin von Dao Yuan - Schule für Qigong.
Die im obigen Artikel umrissene Ausführung des Gua Sha Fa wird an dieser Schule von Qigong-Großmeister Prof. Guo BingSen gelehrt.
Prof. Guo ist der Leiter von Dao Yuan - Schule für Qigong.
Diese Seminare sind vorrangig für Ausbildungsteilnehmer konzipiert, können aber auch von „Externen" besucht werden.- Zu neuen Qi-Erfahrungen führen sie allemal!
Die Seiten von Dao Yuan finden Sie unter www.naturheilkunde-online.de/Daoyuan, demnächst auch unter der eigenen Domain: www.qigong-daoyuan.de.
Hier können Sie uns eine E-mail senden an



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